In einem Bericht über das Cottbuser Festivals des osteuropäischen Films wurde einst mit „singenden Serben“ getitelt. Anlass war nicht etwa ein Musical, sondern die wunderschöne Tragödie „Beli, beli svet“, die leider nie in deutsche Kinos kam. „Rendezvous in Belgrad“ lässt den Verdacht aufkommen, in serbischen Produktionen wird bevorzugt gesungen. Die Geschichte ist etwas heiterer, wird aber auch hier mit melancholischen Chören gleichsam kommentiert. Die filmische Form liegt zwischen Liebesepisoden und Belgrad-Reiseführer, zusammengehalten eben durch die Chöre, bei denen Stewardessen oder die schwer uniformierten Mitglieder einer Anti-Terror-Einheit sehnsüchtige Liebeslieder singen.
Die vier Episoden sind dann auch angemessen emotional, kippen aber zum Glück nie ins Kitschige. Ein junger Fahrer eines Musikfestivals soll an seinem ersten Arbeitstag eine gefeierte französische Sängerin zum Flughafen abholen. Erst macht sie ihn verrückt mit Alkoholeskapaden und lässt sich nicht pünktlich wieder einfangen, um den vereinbarten Terminplan zu halten. Danach verzaubert sie ihn mit ihrer Bühnenpräsenz. Weiterlesen